TROCKENFERMENTATION
Das Verfahren der Trockenfermentation unterscheidet sich von einer
klassischen Biogasanlage dadurch, dass hier das zu behandelnde Substrat
so trocken ist, dass es mit einem Radlader bewegt werden kann. Bei
einer klassischen Biogasanlage (Nassfermentation) wird das Substrat
gepumpt.
NordIng. Kompost GmbH behandelt am Standort Ahrenshöft den
Bioabfall des Kreises Nordfriesland (ohne Inseln) im ersten
Verfahrensschritt durch Trockenfermentation. Dazu wird der Bioabfall
abwechselnd in einzelne Fermenter eingebracht und anschließend mit einer
Flüssigkeit besprüht, die mit Mikroorganismen angereichert ist. Die
Flüssigkeit wird Perkolat genannt und wird aus einem unter den
Fermentern befindlichen Keller auf den Bioabfall gesprüht, der sich in
den Fermentern befindet.
Nachdem sich im Fermenter ein anaerobes Milieu gebildet hat, d. h. dass kein Sauerstoff mehr vorhanden
ist, beginnt die Fermentation des Bioabfalls, so dass Biogas entsteht.
Die Entstehung von Biogas ist ein natürlicher Prozess, der überall in der Natur vorkommt, wo tote
organische Masse biologisch abgebaut wird. Während allerdings in der Natur das entstehende Biogas
entweicht, wird es in einer Biogasanlage aufgefangen und nutzbar gemacht. Biogas besteht hauptsächlich
aus Methan und Kohlendioxid und kann sehr gut in einem Blockheizkraftwerk verbrannt werden, so dass
Strom und Wärme entsteht.
Der Energiegehalt von einem Kubikmeter Biogas entspricht ungefähr dem eines halben Liter Heizöls.
Aus einer Tonne Bioabfall kann so ca. die gleiche Energie wie aus 40 – 50 l Heizöl erzeugt werden.
Nach 2 bis 3 Wochen ist der Prozess im Fermenter so weit abgeschlossen, dass der Gärrest aus dem
Fermenter wieder ausgetragen und auf Mieten zur Kompostierung aufgesetzt wird.
Die Kompostierung dauert noch einmal ungefähr 6 bis 8 Wochen, während dessen das Material mehrer Male
umgesetzt und zuletzt abgesiebt wird. Das fertige Material ist ein hochwertiger Kompost, der vielfältig
eingesetzt wird. In Gärten, im Landschaftsbau und in der Landwirtschaft. Kompost trägt einerseits zur
Verbesserung und Gesundung von Böden bei und führt darüber hinaus große Mengen von Kohlenstoff
langfristig in den Boden ein. Dadurch trägt Kompost erheblich zum Klimaschutz bei.